Wenn man mich fragt, welches Pferd das „Ideale“ für einen Menschen ist, kann ich keine allgemein gültige Antwort geben. Dies würde nicht passen und ließe sich auch nicht korrekt beantworten. Allerdings denke ich, dass es schon wertvolle Faktoren gibt, die es bei jedem Pferdekauf zu beachten gibt. Allerdings ist das meine subjektive Wahrnehmung und ich lasse mich gerne auch vom Gegenteil überzeugen 🙂

Große Pferde – kleine Pferde

Meiner Meinung nach muss das Pferd-Reiter-Paar ein schönes Bild machen. Jetzt mögen große Islandpferde-Reiter womöglich aufschreien, die auf Ihren kleinen, zierlichen Isländern reiten. Ich muss auch gestehen, dass ich von der Freizeit-, Dressur-, und Springreiterei komme. Selbst habe ich auch auf Gangpferden jahrelang Unterricht genommen, und bin auch drei Jahre zu der Westernreiterei gekommen – so der Vorwurf, ich weiß nicht, worüber ich schreibe, ist hier womöglich falsch platziert. Aber wie ich schon sagte, mein subjektives Empfinden. Selbst bin ich sehr groß. Mit meinen 177 cm passe ich in meinen schlank gepackten Körper auf die eher größeren Pferde – unter größere Pferde meine ich Pferde ab ein Stockmaß von 175 cm.  Und das ergibt dann auch ein optisch, für mich ansprechendes Bild. Allerdings – so musste ich bislang feststellen – passen die Reiter-Pferd-Paare normalerweise immer sehr gut zusammen. Ein kleiner Mensch auf einen korpulent-großen Pferd, sieht wohl nicht gerade vorteilhaft aus, und umgekehrt. Ebenso ist das Aussehen hier nicht nur entscheidend – das alles hat auch mit der Intensität der Hilfengebung zu tun. So kommen Reiter nicht so gut mit den Schenkel dran, müssen sich mehr anstrengen oder ziehen vermeintlich die Fersen – und noch schlimmer, das Knie – hoch, um an den Pferdekörper zu kommen. Also mein primärer Tipp: kauft euch ein Pferd, dass auch zu eurem Körperbau passt 🙂

 

Das „ideale“ Pferd

Ich sage immer, dass ein Pferd dem entsprechen soll, für was es bestimmt ist. Will man jetzt bloß das Ausreiten auf dem Rücken seines Pferdes genießen, so muss man womöglich nicht unbedingt auf Gang und Abstammung Wert legen. Geht man in den Sport oder in die Zucht, sehen die Faktoren anders aus. Ein ideales Pferd für mich sollte in seiner Grundeinstellung arbeitswillig, nicht guckig und menschenfreundlich sein. Im Zuge der Ausbildung kann hier ziemlich viel vermasselt oder gefördert werden. Es liegt wiederrum an den Menschen, wie ein Pferd ist und wie ein Pferd sich entwickelt. Übereifrige Eltern sollten Ihren Kindern meiner Meinung nach kein junges Pferd kaufen. Hier finde ich gehören „alte Professoren“ ran ans Werk. Und unsere kleinen Schützlinge und Nachwuchsreiter profitieren von solchen Pferden enorm.

 

Unbezahlbare Partnerschaft

Was allerdings jedeunbezahlbare Partnerschafts Pferd-Reiter oder aber auch Besitzer-Paar gleich hat – eine unbezahlbare Partnerschaft, wenn respektvoll und in Harmonie miteinander umgegangen wird. Lassen Sie Ihr Pferd Pferd sein, und sorgen Sie für Abwechslung. Hartes Training jeden Tag ist nicht förderlich und kann zu Burn-Out Erscheinungen bei Pferden führen. Jetzt werden Sie lachen – doch das gibt es! Wenn Sie „nur“ ein Ausreitpferd haben, fordern Sie es auch ab und dann mit diversen Lektionen am Reitplatz. Das muss jetzt keine Dressur der Oberliga sein, allerdings sollte auch ein Freizeitpferd rittig sein. Sorgen Sie am besten für eine Herdenhaltung Ihres Pferdes – zumindest unter Tags. Ständige Boxenhaltung kann ich nicht gut heißen. Pferde sind Herdentiere in der Natur und keine Gittertiere. All das resultiert in den Erfolg der Ausbildung von Pferden – wie auch immer, was Sie mit Ihrem Pferd machen.