Jetzt mal ganz ehrlich: dreht sich in der heutigen Zeit nicht alles über materielle Dinge? Haben wir – zumindest die meisten von uns – nicht schon alles um zu Leben und doch ist es noch zu wenig? Die Kluft zwischen Arm und Reich – egal jetzt in welchem Land – wird immer größer, doch sind die, die alles Materielle haben automatisch glücklicher? Kann man sich Glück kaufen um echtes Glück zu erfahren?

Glück ist meiner Meinung nach ein weit dehnbarer und individueller Begriff. So gibt es Menschen die Glück erfahren, wenn sie mit vollem Magen schlafen gehen dürfen, was für andere hingegen selbstverständlich ist. Kann man Glück im Besitz von bestimmten Gegenständen finden? Temporär vielleicht schon. Doch wenn dieser Gegenstand dann von einem selbst oder – noch viel schlimmer für den Betroffenen – von anderen als selbstverständlich erachtet wird, dann muss man schnell handeln um wieder Glück zu erfahren. Doch Glück bedeutet meines Erachtens auch Freiheit – es ist individuell und sollte nicht fremd bestimmt werden.

Warum sind viele Völker auf der Welt die nicht mal ansatzweise so viel wie wir haben glücklicher? Sind das Ihrer Meinung dann Menschen die „keine Ahnung“ vom Leben haben? So denke ich, waren selbst früher die Menschen oftmals positiver gestimmt als sie es heute sind. Wer kannte früher schon Modeerscheinungen wie Burn-Out? Hier ging es hauptsächlich ums Überleben: um die Feldarbeit, die Hausarbeit, Kinder groß zu ziehen, etc. Heute ist essen selbstverständlich, viel zu oft wird essen gegangen, weil man zu bequem ist sich selbst etwas zu kochen. Bequem erhält man Lebensmittel an der Kassa, die früher hart geerntet werden mussten. Natürlich ist dieser Fortschritt gut, aber oft wird das wesentliche vernachlässigt – das glückliche Leben. Ist es nicht viel schöner zu wissen, dass man gesund ist, eine glückliche Partnerschaft pflegt, zu wissen dass man „gebraucht“ wird, Liebe empfängt und schenkt? Oder bin ich hier altmodisch?

Konzentrieren wir uns nicht immer allzu häufig auf die Dinge die wir NICHT haben und schauen viel zu wenig auf das, was wir im Leben bereits geschafft haben?

freiheitSo quasi ein Leben zu führen mit typischen Phrasen: „Ich muss …“, „Ich brauche …“, „Ich kaufe mir …“ „Wenn ich das habe, dann …“ usw.? Blicken Sie doch einmal zurück auf Ihr Leben – was haben Sie geschafft bzw. geschaffen? Warum muss es immer um ein „Eizerl“ mehr sein, als man ohnehin schon hat? Warum ein Sportwagen, wenn Sie mit Ihrer alten Limousine doch auch überall hinkommen? Viel zu oft machen sich die Menschen auch großen Druck in der Meinung sie müssten Dinge haben, die eigentlich gar nicht gebraucht werden – oder? Sie wollen anderen Menschen beweisen, wer sie sind, weil sie bestimmte Dinge haben, die sich andere nicht finanzieren können. Dann wollen sie triumphiert werden. DOCH: sind wir nicht alles Menschen? Jeder Mensch ist gleich viel wert, egal was er hat oder nicht hat, doch diese Werte werden oft (leider) nicht erkannt.

Ich kann mit meinen jetzt doch schon bald 30 Jahren sagen, dass ich viel bereits erreicht habe. Mögen andere es nun kritisieren oder negieren. Ich wuchs in einem sehr guten Elternhaus auf, absolvierte nach der Handelsakademie noch ein berufsbegleitendes Studium mit zwei Master of Arts in Business Abschlüssen. Daneben hatte ich immer zu tun mit meinen Pferden. Nach einiger Berufspraxis wusste ich, dass es für mich persönlich Zeit war, etwas zu ändern. Denn Glück konnte ich nur mit Pferden und Menschen finden, nicht in einer Konzernverbesserung. So unternahm ich alles Mögliche um etwas zu ändern, und das war – trotz vielerlei Widerspruch – die beste Entscheidung meines Lebens. Denn Glück bedeutet für mich nicht, dass ich Unsummen an Geld verdiene (wo ich wahrscheinlich dann wegen der ganzen Arbeit nicht mal Zeit hätte es auszugeben), mich irgendwie vor anderen positionieren muss um mein Prestige zu heben. Nein: ich bin glücklich weil ich dankbar bin, dass ich 1) gesund bin 2) meine Familie habe 3) genau das mache, wo ich mit Pferden Menschen glücklich machen kann. Ein Gefühl von Freiheit, ohne selbst auferlegten Zwang.